16.09.10

Mein Fazit nach 2 Monaten

Mein Fazit nach zwei Monaten in Costa Rica fällt zum größten Teil positiv aus. Ich bin echt froh, dass ich die Chance von meinen Eltern bekommen habe diese Erfahrung zu machen.
Costa Rica ist ein atemberaubendes Land. Man brauch eindeutig länger als ein Jahr um das  Land zu erforschen und die Bewohner bis aufs Innere kennenzulernen. Die 'Ticos' leben nach dem Motto: 'Pura Vida' (pures Leben). Sie sind tausendmal gelassener als die Deutschen: Sie lassen sich bei allen Dingen doppelt so viel Zeit, sie bleiben im Innern für immer ein Kind und die Kirche fängt eine Viertelstunde später an, da jeder immer verspätet ist. Auf der einen Seite ist diese Gelassenheit echt etwas Brilliantes: man ist nie in einem Drang, kann auch im Alltag leicht abschalten und kann das Leben pur genießen. Auf der anderen Seite leiden einige Sachen unter dieser Gelassenheit: Der Verkehr wird nur durch Ampeln geleitet, daher ist es quasi unmöglich sich sicher mit einem Fahrrad fortzubewegen. Die Polizei kümmert sich nicht genügend um Drogenkonsum, Schusswaffenbesitz und allgemein Kriminaltität, zum Beispiel kann ein Einbrecher den Besitzer des Hauses auf legale Weise umbringen, da der Besitzer sich in dem Fall, das er umgebracht wird, nicht ausreichend gewehrt hat.
Es ist gefährlich nach 5 Uhr alleine auf der Straße zu sein. Man darf nicht alleine im Haus bleiben. Und muss seine Tasche bei Shoppingtouren ständig mit einer Hand umklammern. Mit der Zeit gewöhnt man sich an diese Sachen, aber in der Nacht plagen mich immer noch Ängste. Gestern habe ich wieder mit Crystel, meinem Gastpapa und meiner Gastmama in einem Zimmer geschlafen, da vor dem Haus ein Lkw mit vier Männern geparkt hat. Ich habe erst um 2 Uhr ein Auge zu bekommen und war heute morgen so müde, dass ich nicht in die Schule bin. Apropo Schule: Unterricht in Deutschland ist ein Weltenunterschied zu hier. Schüler dürfen im Unterricht einschlafen, ihre Füße aufs Pult legen und 'über Tische und Stühle gehen'.
Als Blondine in Costa Rica fühlt man sich manchmal als eine kleine Attraktion: Jedes Auto auf der Straße hupt, Männer rufen einen: 'I love you', hinterher, und Leute gucken einen ständig an. Mit der Zeit  gewöhnt man sich an Alles, aber ich freu mich schon darauf in Deutschland nicht mehr so extrem aufzufallen.
Ich liebe Costa Rica für die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen und das sie aus tiefsten Herzen an etwas glauen. Und natürlich will ich die Vielzahl der Früchte nicht vergessen, die ich nicht missen will.
Ich freue mich auf die folgenden Monaten und auf die Trockenzeit ♥

Feriertag zur Unabhängigkeit - 15 September 2010

Heute war ich mit Alex und den zwei anderen Deutschen (Lorena und Sandra) in Alajuela.
Der Tag hat mich ein wenig an Karneval erinnert :D. Alle öffentlichen Schulen haben einen Marsch mit Trommeln, 'Funkemariechen' und PiPaPo veranstaltet, um ihre Unabhängigkeit von Spanien und Honduras zu feiern. Nachdem wir uns die ersten fünf Schulen angeguckt haben wurde die Sonne unerträglich (hab mir einen Sonnenbrand auf den Schultern geholt) und Alex und ich sind kurzfristig in den einzigsten geöffneten Laden gespurtet: in einen Friseur. Ja...das war echt nötig. Jetzt habe ich wieder guten Durchblick :D.